Neuromonitoring in der Gefäßchirurgie: Carotis und Aortenaneurysmen

carotismonitoring0carotismonitoring0

SEP-Messung bei Operationen an der Carotis zeigt Beginn der zerebralen Ischämie an

In der Gefäßchirurgie und speziell bei Operationen der Carotis wird die Messung von somatisch evozierten Potenzialen empfohlen. Die elektrophysiologische Frühwarnung zum Schutz vor Minderdurchblutungen in der Gefäßchirurgie und insbesondere bei Operationen an der Halsschlagader (Carotis) kann über die kontinuierliche Ableitung somatosensorisch evozierter Potenziale erfolgen. Diese Methode stellt beispielsweise im Vergleich zur Dopplersonografie bei der Operation der Carotis eine einfach umzusetzende Lösung dar und kann den Beginn einer zerebralen Ischämie durch das passagere Abklemmen der Halsschlagader bei der Chirurgie der Carotis aufzeigen.

Kritische Veränderungen während des Eingriffs an der Halsschlagader rechtzeitig erkennen

Veränderungen der SEPs bei der chirurgischen Therapie, zum Beispiel von Carotis Stenosen (Verengung der Halsarterie), helfen dem Chirurgen eine mögliche Minderdurchblutung zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Für den Chirurgen besteht hierbei die Möglichkeit, seine Operationsstrategie während des Eingriffs an der Carotis zu verändern, um postoperativen neurologischen Defiziten vorzubeugen.

Thorakale und thorakoabdominelle Aortenaneurysmen Chirurgie

Bei thorakalen und thorakoabdominellen Aortenaneurysmen spricht man von einer krankhaften Erweiterung der Hauptschlagader, wobei typische Symptome Schmerzen im Brustbereich oder Rückenschmerzen sein können. Bei einem fortgeschrittenen Aneurysma droht beispielsweise eine Ruptur oder Dissektion und mit dieser ist eine hohe Sterblichkeitsrate der Patienten verbunden.
Durch die kontinuierliche Ableitung somatosensorisch evozierter Potenziale (SEP) sowie motorisch evozierter Potenziale (MEP) kann der Beginn einer spinalen Ischämie bei thorakalen und thorakoabdominellen Aorten-Eingriffen signalisiert werden.

Veränderungen im MEP-Signalverlauf weisen auf eine Ischämie des motorischen Pyramidenbahnsystems hin, während Veränderungen der SEPs Störungen der sensiblen Rückenmarkbahnen anzeigen. Für den Chirurg und den Patient ist das spinale Neuromonitoring somit eine bessere Risiko-Absicherung während dieses lebensrettenden Eingriffs.

Insgesamt wird dank der Messung somatisch evozierter Potenziale, einerseits bei der Carotis Chirurgie, andererseits bei der Chirurgie der thorakalen und thorakoabdominellen Aortenaneurysmen, eine Qualitätssicherung der chirurgischen Therapie gewährleistet und die postoperative Lebensqualität der Patienten gesichert.

backward Zurück